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Erhöhte Chancen durch Anonyme Bewerbungen?

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Anonyme Bewerbung sind in den USA schon lange gang und gebe, denn sie erhöhen die Chancengleichheit, da viele Personaler auch schon nach Bild, Namen und anderen persönlichen Angaben aussortieren. Zu diesem Thema wurde vor kurzen eine Studie durchgeführt und die Ergebnisse bestätigen das, was eigentlich schon alle vermutet hatten.

Bei der Studie haben Bewerber anonymisierte Bewerbungen an verschiedene Unternehmen geschickt und diese mussten dann darauf basierend die Entscheidung treffen, wen Sie zum Vorstellungsgespräch einladen. Bei dem Test wurden die Bewerbungen ohne die folgenden Angaben abgeschickt:

  • Name
  • Alter
  • Geschlecht
  • Familienstand
  • Nationalität

Vor allem Frauen, Arbeitssuchende mit Migrationshintergrund und ältere Menschen haben von dem anonymisierten Bewerbungsverfahren profitiert. Diese Gruppen werden in der Regel von Unternehmen weniger bevorzugt bei der Besetzungen von Stellen behandelt. Vor allem jüngere Frauen wurden benachteiligt, da es ja in den kommenden Jahren noch einen möglichen Kinderwunsch geben könnte. Durch die anonymisierten Bewerbungen liegt der Fokus vielmehr auf den Qualifikationen und nicht auf Eigenschaften wie Geschlecht, Alter oder Nationalität.

Die Vorteile dieser Art von Bewerbung sind natürlich, dass der Fokus auf den Fakten in der Bewerbung liegt und persönliche Präferenzen spielen keine Rolle mehr. Ein weiterer Vorteil der anonymen Bewerbung ist, dass die Personaler sich nun nicht mehr vorab in diversen sozialen Netzwerken über den Bewerber informieren können. Es wurden mit dieser Art von Bewerbung schon sehr viele gute Erfahrungen gemacht, auch in anderen Europäischen Ländern, wie Frankreich oder Schweden, und in den USA, in Kanada und in Großbritannien ist diese Methode schon seit Jahren im Einsatz und hat sich bewährt.‘

Allerdings sind selbst anonymisiert Bewerbungen nicht zu hundert Prozent anonym, denn viele Informationen lassen sich auch aus dem Lebenslauf oder beigefügten Dokumenten ableiten. Zum Beispiel sieht man, wenn der Bewerber Wehr- oder Zivildienst gemacht hat, dass es sich um eine männliche Person handelt. Auch das alter lässt sich recht leicht durch die Daten der Ausbildung ermitteln. Sollte es sich um einen ausländischen Bewerber handeln, geben die Ausbildungsstationen auch einen Hinweiß, woher der Bewerber kommt. Um wirklich komplett anonyme Bewerbungen zu haben, müssen die Inhalte noch stärker reduziert werden. Mehr dazu gibt es auch bei Scilogs.

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