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Ideenmanagement = gesteigerte Wettbewerbsfähigkeit?

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Kleine und mittlere Unternehmen führen den täglichen Kampf, ihre Wettbewerbsfähigkeit auszubauen oder zumindest zu halten. Doch der Markt, welcher eine wachsende Internationalisierung, beschleunigte Innovationszyklen und steigende Ansprüche an die Produktqualität stellt, erschwert diesen Prozess. Damit ein Unternehmen einigermaßen erfolgreich  sein kann ist es notwendig, dass sämtliche Performance des Unternehmens abgerufen wird. Das bedeutet, dass man das gesamte Potential innerhalb des Unternehmens abrufen muss. Die Mitarbeiter müssen vom ausführenden Arbeiter zum innovativen mitdenkenden Mit-Gestalter werden.

Eine Möglichkeit stellt das Ideenmanagement dar. Für das Ideenmanagement gibt es keine einheitlichen Definitionen. Dennoch könnte man es als die Entwicklung vom zentralistischen Briefkastensystem zum dezentralen Ideenmanagement bezeichnen. Ideenmanagement ist die systematische Förderung von Ideen und Initiativen der Mitarbeiter – bezogen auf Einzelleistungen und / oder Teamleistungen – zum Wohle des Unternehmens und der Mitarbeiter. Das Besondere ist die direkte Kommunikation zwischen Einreichern und Vorgesetzten. Beim Ideenmanagement findet keine zentrale Sammlung, wie häufig beim bekannten BVW (betriebliches Vorschlagswesen), statt. Sondern die Idee wird an den direkten Vorgesetzten übergeben. Dabei kann die Führungskraft der korrekte Entscheider sein. Er ist in der Lage eine abschließende Bewertung für die Idee vorzunehmen und dem Einreicher das Ergebnis mitzuteilen. Sollte es sich bei der Führungskraft nicht um einen korrekten Entscheider halten, wird die Idee zur Kenntnis genommen und an die entscheidende Führungskraft weitergeleitet. Das Ideenmanagement besitzt einige feste Eigenschaften:

  • Systematisch (permanent, nach festen Regeln, nicht zufällig)
  • Förderung (aktive Rolle des Unternehmens durch seine Mitglieder)
  • Einzel- / Teamleistung (einzelne Mitarbeiter, aber auch informelle Gruppen)
  • Wohle des Mitarbeiters (Nutzeneffekt für Mitarbeiter (Prämien und Anerkennung))

Doch um ein Ideenmanagement einzuführen, müssen gewisse Voraussetzungen erfüllt sein. Die Mitarbeiter sollten die Ziele und die Vision des Unternehmens kennen und verinnerlichen. Dabei muss eine offensive Kommunikation seitens der Unternehmensleitung durchgeführt werden. Die relevanten Zielgruppen müssen genau definiert werden:

  • Führungskräfte (Mitarbeiter zur Entwicklung und Einreichung von Ideen anregen)
  • Gutachter (Vorschläge der Mitarbeiter bewerten; hoher Belastungsfaktor, da zeitaufwändig)
  • Betriebsrat (Einbeziehung bei Kommunikationsaktivitäten)
  • Mitarbeiter (sollen die Ideen liefern)

Des Weiteren sollte die Unternehmenskultur, aber auch die Kultur einer Region bzw. eines Landes unbedingt beachtet werden. Zuletzt müssen alle Regelungen mit den jeweiligen rechtlichen Rahmenbedingungen in Einklang gebracht werden.

Das Ideenmanagement bringt sowohl Vor- als auch Nachteile mit sich. Einige von diesen sind in der folgenden Matrix aufgeschlüsselt:

Mitarbeiter

Unternehmen

Vorteile – Steigerung Zufriedenheit und Motivation- Kreativitätsförderung- Erhöhung der Identifikation mit dem Unternehmen – Optimierung der Prozesse, Produkte und Strukturen- Wertschöpfung durch schnelle Realisierung guter Ideen- Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit- Überwindung Betriebsblindheit

– Verbesserung Image

– Zufriedene Kunden

– Kosteneinsparungen

Nachteile – Neid- Angst vor Bloßstellung- Demotivation wenn Idee abgelehnt wird- Angst vor Veränderungen – Zunahme Organisationsaufwand- Beeinträchtigung Image (auf Außenstehende „angewiesen“)- Vernachlässigung der eigentl. Kerntätigkeit des MA

Neben den Vor- und Nachteilen sind zusätzlich die Informationsbarriere (unzureichende Kenntnis des betrieblichen Geschehens und des Ideenmanagements), die Fähigkeitsbarriere (Denkschwierigkeiten, Artikulationsschwierigkeiten), die Willensbarriere (Gleichgültigkeit, Änderungswiderstände) und die Risikobarriere (Angst vor materiellen oder immateriellen Nachteilen) zu beachten.

Dennoch, das Ideenmanagement birgt überwiegend positive Eigenschaften für das Unternehmen. Es sollte den Ideenreichtum der Mitarbeiter für Innovationen nutzen, um sich eine konkurrenzfähige Position auf dem Markt zu schaffen oder diese zu erhalten.

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